Digitalpakt Schulen: 7 Dinge, die Sie jetzt auf gar keinen Fall tun sollten!

Letzte Änderung am 06.06.2019 Nachrichten
Schulungsraum Geschäftsstelle Chemnitz
Schulungsraum Geschäftsstelle Chemnitz

Dieser Artikel richtet sich an alle Schulträger, die ihre Schulen SINNVOLL und koordiniert mit Medientechnik ausstatten und die Zuschüsse aus dem Digitalpakt OPTIMAL einsetzen möchten. Hier erfahren Sie, wie Sie die Digitalisierung von Schulen als einen NACHHALTIGEN Prozess starten können, damit Ihre Investitionen auch genau dort ankommen, wo sie hin gehören: bei Ihren Kindern.

1. Sich zeitlich unter Druck setzen lassen ...
Zuerst kam er ewig nicht, später scheiterte er im Bundesrat, im Vermittlungsausschuss wurde erfolgreich geschlichtet, jetzt haben wir ihn, den DigitalPakt Schulen mit einer Grundgesetzänderung und einer unterzeichneten Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern mit Bedingungen, die in Form einer Förderrichtlinie (RL Digitale Schulen) für Sachsen umgesetzt wurden. Die Richtlinie sieht einen Zeitplan bis 30.06.2020 für die Einreichung der Förderanträge vor.
Das treibt den Verantwortlichen in den Schulverwaltungen schon vor der Veröffentlichung der Richtlinie den kalten Schweiß auf die Stirn. Bitte nehmen Sie sich trotzdem Zeit und agieren Sie sehr strukturiert!

2. Die Fördermöglichkeit ignorieren …
Nichts zu tun ist auch keine Option. Die Förderung bietet die Möglichkeit, die geänderten Rahmenbedingungen, die für die Schulträger gelten, umzusetzen. D. h. die Schulen sind jetzt verpflichtet ihren Technikbedarf anhand des Lehrplans/ Medienkompetenzrahmens zu beschreiben. Das ist für die Förderung notwendig.
Die Aufgabe des Schulträgers ist es, diese Wunschlisten in einen Medienentwicklungsplan (MEP) zu packen. Teile des MEPs, mindestens die Finanzierungsplanung, setzen Sie heute bereits um. Mit weiteren Teilen (bspw. Betriebsmodell, IT-Sicherheit, Datenschutz, Lizenzmanagement), konsequent in einen Prozess gegossen, haben Sie die Chance, Ihre Schulverwaltung im Sinne des geänderten Vorgehens auf eine solide Basis zu stellen.

3. Einfach Technik kaufen, um der Technik Willen …
„Alle Kreidetafeln werden entfernt und mit interaktiven Displays ersetzt.“ – Falsch! bzw. „vermutlich falsch“

Das Problem ist, dass wir es nicht wissen, solange die Schulen ihren Technikbedarf noch nicht beschrieben haben. Vielleicht reicht ja auch ein einfaches digitales Anzeigegerät, z. B. großes Display in Verbindung mit Tablets, um eine moderne Interaktion zwischen Lehrer und Schülern zu führen. Es muss nicht immer das hippe 86 Zoll Interaktive Display sein.
Technik folgt der Pädagogik! Alles andere kann zu Investruinen führen. Die Inspirationen, was mit welcher Technik wie unterrichtet werden kann, erhalten die Schulen in den zuständigen Medienpädagogischen Zentren (MPZ). Eine Übersicht finden Sie hier. In den MPZs wird die Technik in ganz enger Beziehung zur Pädagogik gezeigt, der Fokus liegt deutlich im pädagogischen Teil. Die MPZs sind also die erste Wahl.
Wenn die Entscheidung zur grundsätzlichen Technik fundiert gefallen ist, oder der Bedarf besteht die viel gerühmte Technik vorab einmal anzufassen, sind Sie herzlich in unsere neue Geschäftsstelle nach Chemnitz eingeladen. Hier haben wir unseren Schulungsraum konsequent mit Technik und Software für Schulen ausgestattet, auch mit so einem hippen interaktivem Display ;-)


4. Die derzeit vorhandene Technik einfach erneuern …
„Jetzt ist der Digitalpakt da, jetzt wird alte Technik ersetzt!“ – Falsch! bzw. „vermutlich falsch“

Wie im vorherigen Punkt, wissen wir ohne die Anforderung der Schule nicht, was richtig oder falsch ist. Vielleicht haben sich ja in der Vergangenheit die PCs bewährt. Die digitale Welt hat sich aber weitergedreht. Vielleicht ist jetzt der Einsatz von Tablets anstelle der PCs viel sinnvoller, trotz dass ein Tablet natürlich kein vollwertiger PC-Ersatz ist.
Bitte halten Sie einen Moment inne, bevor die Schultechnik einfach beschafft wird!

5. Technik beschaffen, ohne Plan für den Betrieb …
„Windows-PCs sind alternativlos!“ – Falsch! bzw. „vermutlich falsch“

Tatsächlich gibt es alternativlose Einsatzzwecke für einen Windows 10 PC und die Lizenzmodelle von Microsoft sind für den Education-Bereich sehr attraktiv. Warum sollte man da nicht grundsätzlich auf diese Technologie setzen?
Aus unserer Sicht ist jedes alternativ zu einem W10-PC eingesetzte Endgerät, z. B. ein ThinClient, eine Ersparnis im nachgelagerten Betrieb der Folgejahre. Welches Gerät mit W10 und was bspw. als ThinClient betrieben werden kann, entscheidet wieder der Bedarf aus der Schule (MBK). Hier muss man sehr weitsichtig entscheiden.

Merke: Der Betrieb, bzw. die Kosten des Betriebs haben durchaus bei der Entscheidung zur Architektur des Gesamtsystems ein Wörtchen mitzureden.

6. Technik beschaffen, ohne die Ausbildung der Lehrenden zu beachten …
„Wir stellen jetzt Technik hin, die MUSS dann aber auch genutzt werden!“ – Falsch! bzw. „nicht zielführend“

Das sollten Sie tatsächlich nicht machen. Wenn Sie jedoch nach dem Prozessgedanken von Medienbildungskonzept und Medienentwicklungsplan arbeiten, wird die Ausbildung der Lehrenden automatisch beachtet und hinter jedem Technikbedarf steht bereits vor der Abforderung ein Ausbildungsplan der Lehrenden. Das bedingt jedoch, dass sich alle Beteiligten auch dem Vorgehen anschließen.

7. Die Kabel Kabel sein lassen …
„Wir brauchen genügend ausgestattete Breitbandanschlüsse an den Schulen!“ – Richtig! Aber…

… wenn die Netz- und Kabelinfrastruktur im Haus nicht entsprechend ausgebaut ist, nützt das gar nichts. Genau danach ist auch die Förderrichtlinie ausgelegt. Hier wird bevorzugt die grundlegende Digitalinfrastruktur gefördert. Wir finden das sehr gut! Damit soll in den Schulen ein sicheres Fundament gebaut werden, um später jegliche Anwendungen für den pädagogischen Bereich zu ermöglichen.
Hierzu braucht man auch nicht zwingend ein Pädagogisches Konzept. Der Grundhafte Ausbau des Netzwerks wird gefördert und kann damit sofort starten.
Wissen Sie, was Ihr Schulnetzwerk leistet? Wenn Sie nicht sicher sind, sollten Sie sich neben dieser Frage auch noch weitere mit einer detaillierten Schulbegehung/Bestandsanalyse beantworten. Die Bestandsanalyse ist Grundlage für viele Maßnahmen unter anderem bei der Fördermittelbeantragung.

 

Jetzt wissen Sie was Sie alles nicht machen dürfen. Aber wie kommen Sie weiter?

Der Fokus für die Schulträger liegt auf dem Prozess, den wir gerne mit Ihnen etablieren. Das wäre aber nur die halbe Miete. Gerne bieten wir Ihnen auch unser Wissen zu den nötigen Konzepten, die ausschreibungsfreie Vergabe der Technik als Verbandsmitglied von KISA und schlussendlich den effektiven Betrieb der Technik durch uns oder in Verbindung mit Ihrem lokalen Dienstleister an.

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir gehen gerne mit Ihnen einen gemeinsamen Weg zur Digitalisierung unserer Schulen.

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Ihr Ansprechpartner

Frank Uhlig
Bereichsleiter Kundenservice